Motivation der Mitarbeiter
Themenabend auf
der Station 7
Um jemanden von
einer Sache zu begeistern und zu überzeugen, muss man erst einmal feststellen,
ob er überhaupt weiß, um was es sich bei dieser Neuerung handelt.
Da die meisten
Mitarbeiter auf der Inneren- Abteilung am Marien- Krankenhaus nichts oder nur
wenig mit dem Begriff Pflegevisite anfangen konnten, musste dieser den
Mitarbeitern erst einmal erklärt werden. Dazu haben wir uns der von uns
erarbeiteten Begriffserläuterungen bedient, die unter ("Definitionen") in dieser Arbeit
nachgelesen werden können.
Ein Einstieg in
die Thematik war also gefunden. Dieser löste allerdings Reaktionen aus, die
erkennen ließen, dass die Einführung der Pflegevisite nicht unbedingt auf
uneingeschränkte Gegenliebe stößt. Besonders die „zusätzliche" Arbeit bei der
schon bestehenden Überbelastung in Verbindung mit dem permanenten
Personalmangel, wurden als Grund für die Ablehnung genannt. Aber auch der
Einsatz als Kontroll instrument und Überwachungsmethode wurde befürchtet.
Unsere Aufgabe
war es nun, abgesehen von einem leicht erhöhten Dokumentationsaufwand und
einer, gerade im Anfangsstadium, verlängerten Übergabezeit, die Mitarbeiter von
den Vorteilen der Pflegevisite zu überzeugen.
Die von uns dazu
erarbeiteten Vorteile sind:
- Es ist eine angenehme Empfindung, nicht nur den
Namen und die Diagnose des Patienten zu erfahren, sondern gleich den ganzen
Patienten kennen zu lernen.
- Der Allgemeinzustand des Patienten kann viel
besser eingeschätzt werden.
- Bei Unklarheiten kann die übergebende
Pflegekraft direkt gefragt werden.
- Es wird auf emotionale und unsachliche
Äußerungen verzichtet.
- Die Patientenempfindung kann besser beurteilt
werden.
- Die pflegerischen Arbeiten können besser
überprüft und Missverständnisse sofort geklärt werden.
- Dem Patienten ist der Ansprechpartner bekannt
und es wird ihm ein Gefühl von Akzeptanz und Sicherheit vermittelt.
- Eine anfänglich als Belästigung empfundene Situation
wird später als Möglichkeit zur Äußerung von Wünschen, Fragen und Problemen
betrachtet.
Diese Vorteile
in Verbindung mit den Gründen die wir in dem Abschnitt über die Gründe der
Einführung dargestellt haben, wurden im Vorfeld der für den 04.06.2002 vorgesehenen
Einführungsveranstaltung vornehmlich von Herrn Urbanski als Stationsleiter der
Inneren Abteilung am Marienkrankenhaus in Wickede - Wimbern seinen Mitarbeiten
vermittelt.
Gleichzeitig
konnten wir den Mitarbeitern berichten, dass in fast allen Facharbeiten,
Berichten etc. die wir zu diesem Thema gelesen haben, das Fazit, trotz
anfänglicher Skepsis, durchweg positiv ausgefallen ist. Besonders die
Diskussion der pflegerischen Inhalte ist enorm gesteigert worden und die
Pflegevisite ist für viele Krankenhäuser eine unverzichtbare Arbeitsmethode im
Rahmen der Qualitätssicherung geworden, weil sie die Bewertung und Analyse der
Pflegqualität vor Ort ermöglicht.
Am 04.06.02
erfolgte dann die Einführungsveranstaltung für alle Mitarbeiter der Station
7. An dieser haben 4 Mitarbeiter aus dem
Tagdienst, 2 Mitarbeiter aus dem Nachtdienst, die Stationsärztin, und die Pflege- dienstleitung
teilgenommen. Im Vorfeld dieser Veranstaltung haben wir für die Mitarbeiter
eine Power- Point® Präsentation erarbeitet und diese vorgestellt .
Den Mitarbeitern
war somit die Möglichkeit gegeben, zu unklaren Punkten Fragen zu stellen, aber
auch Ihre Ängste, Befürchtungen und allgemeinen Einstellungen kundzutun. Die
anfänglichen Unmuts- äußerungen und die damit verbundene Distanziertheit
gegenüber der Pflegevisite, konnten im Laufe der Veranstaltung weitestgehend
abgebaut werden. Zum Abschluss wurde dann noch jedem Teilnehmer ein Exemplar
der Präsentation ausgehändigt.
In dieser
Veranstaltung wurden die Mitarbeiter aufgefordert, sich aktiv an der Einführung zu
beteiligen. Sie sollten sich innerhalb einer Gruppenarbeit Gedanken über die
Gestaltung des Außendienstes und einer Veränderungen innerhalb der
Dienstzeiten machen. Dadurch sollte vermieden werden, dass die Übergabe am
Patientenbett den Mitarbeitern aufgezwungen wurde.
Gruppenarbeit
Gestaltung des
Außendienstes
Die Mitarbeiter
der Station 7 sollten sich innerhalb einer Gruppenarbeit Gedanken über die
Gestaltung des neu einzurichtenden Außendienstes machen.
Das Ergebnis
dieser Gruppenarbeit wurde dann Herrn Urbanski bis zum 12.06.2002 vorgestellt.
Gruppenarbeit
Mögliche
Veränderungen innerhalb der Dienstzeiten
Die Mitarbeiter
der Station 7 sollten innerhalb einer Gruppenarbeit auch Vorschläge über
mögliche Veränderungen innerhalb der Dienstzeiten ausarbeiten.
Auch das
Ergebnis dieser Gruppenarbeit wurde dann Herrn Urbanski bis zum 12.06.2002
vorgestellt.
1. Beginn des Spätdienstes:
Vorziehen der Anfangszeit des Spätdienstes von
13:00 Uhr auf 12:45 Uhr.
Dadurch mehr Luft nach hinten
Übergabe bleibt im Zeitrahmen wie bei der
bisherigen Übergabe
2. Verlängern des Frühdienstes:
Frühdienst um 15 Minuten , von 13:30 Uhr auf 13:45
Uhr
Tätigkeiten des Frühdienstes können in Ruhe
erledigt werden
1.
Pflegebericht schreiben
2.
Patienten versorgen
3.
Arztvisite zuende ausarbeiten
3. Einrichten eines Zwischendienstes:
- Eine möglichst exam. Pflegekraft kommt zu einer
geänderten Dienstzeit:
8:00 Uhr bis 16:00 Uhr
8:30 Uhr bis 16:00 Uhr
-
2 Teilzeitkräfte die nur am Nachmittag arbeiten
können, übernehmen dann bis 20:00 Uhr bzw.
20:30 Uhr
-
dadurch sind im Spätdienst immer mind. 2 examinierte
Pflegekräfte und 1 Schüler anwesend.
Herr Urbanski
wird von den Pflegekräften der Station 7 gebeten, den Dienstplan ab dem
19.06.2002 entsprechend zu verändern. Diese Änderung wird aber auf dem zu
diesem Zeitpunkt aktuellem Dienstplan nicht greifen können, da zudem 3 Mitarbeiter für eine längere Zeit erkrankt
sind. Herr Urbanski
plant dieses aber für den nächsten Dienstplan. Er weist seine Mitarbeiter auch
auf die Tatsache hin, dass nicht immer eine exam. Pflegekraft diesen
Zwischendienst versehen kann, da die Urlaubszeit naht.