Fazit
Die Übergabe am Patientenbett
wird nun seit dem 19.06.2002 auf der Station 7 des Marienkrankenhaus
Wickede -Wimbern praktiziert. Nach vier Wochen der Erprobung können wir
feststellen, das Mitarbeiter wie auch Patienten diese Form der Übergabe positiv
annehmen. Die Patientenmeinung spiegelt sich in unsere bereits erwähnten
Patientenumfrage wieder.
Wenige Tage vor Beginn der
Einführungsphase haben wir einen Informationsabend für die Mitarbeiter der
Station 7 veranstaltet. Nur wenige nutzten diese Informationsmöglichkeit. Auch die Pflegedienstleitung und die
Stationsärztin nahmen teil. Die Informationen wurden von uns in einer eigens
hierfür erstellten Power-Point® Präsentation vermittelt. Die Mitarbeiter standen
der Neuerung im Großen und Ganzen positiv gegenüber. Äußerten jedoch auch
Bedenken bezüglich des Zeitfaktors. Sie zeigten sich jedoch sehr kooperativ und
wollten diese Form der Übergabe auf jeden Fall ausprobieren. Wir baten die
Mitarbeiter sich in Gruppen Gedanken zur Außendienstregelung und zu evtl.
Arbeitszeitänderungen zu machen wie bereits erläutert.
Die Dienstzeitenänderung wie
sie in Kapitel "Bisherige Strukturen"
beschrieben wurde, wurde bisher so nicht genutzt. Für den Zwischendienst
ist zur Zeit zu wenig Personal vorhanden. Der frühere Beginn des Spätdienstes
hat sich als nicht notwendig erwiesen.
Von Seiten der Mitarbeiter
wurden im Vorfeld Bedenken geäußert, das die Übergabe am Patientenbett zu lange
dauern würde. Bisher können wir feststellen, das dies nicht der Fall ist.
Anfänglich zeigten sich noch
Unsicherheiten in der Gesprächsführung. Diese konnten jedoch schnell beseitigt
werden. Auf unsere Anfrage an die Pflegedienstleitung bezüglich Fort- und
Weiterbildungsmaßnahmen in diesem Bereich wurde für das Jahr 2002 nicht
eingegangen.
Das geplante Vorgespräch vor
dem Patientenzimmer wird nicht täglich für jeden Patienten durchgeführt. Es
findet nur bei Patienten statt die den Mitarbeitern nicht bekannt sind und wo
es auf Grund der Anamnese notwendig ist.
Das Abschlussgespräch findet
auch nur im Bedarfsfall und nicht täglich statt.
Patienten wie auch Mitarbeiter
empfinden die veränderte Übergabe als deutlich informativer.
Aufgrund der verbesserten
Information der Patienten konnten deren Schellenhäufigkeit bezüglich Nach- fragen reduziert werden.
Der Zeitrahmen der Übergabe
wird durch den Gesprächsbedarf der Patienten nicht gesprengt. Sollte ein
Patient doch einmal vermehrten Redebedarf haben, hat sich bisher keiner
beschwert, wenn dieser auf einen späteren Zeitpunkt verschoben wurde.
Verbandwechsel, Lagerungen und
ähnliche Maßnahmen führen wir während der Übergabe nicht durch. Dies würde den
zeitlichen Rahmen überschreiten. Diese Tätigkeiten werden weiter so wie vorher
organisiert.
Die Einrichtung eines
Außendienstes hat sich als sehr sinnvoll erwiesen. Störungen werden vermieden.
Der Ablauf ist reibungsloser und zügiger. Die Außendienstregelung wie im Kapitel "Gruppenarbeit Gestaltung Außendienst" hat sich als bewährt erwiesen.
Zu erwähnen ist auch, das der
Stationspfleger nicht immer an der Übergabe teilnimmt. Dies ist nicht möglich,
da er häufig mit administrativen Tätigkeiten beschäftigt ist und dadurch häufig
nicht in die Pflege mit eingebunden ist. Von ihm wird daher auch häufig der Außendienst übernommen.
Die Pflegedienstleitung hat bisher
nicht an der Übergabe teilgenommen.
Von Seiten des ärztlichen
Dienstes und den Funktionsabteilungen erhielten wir bisher keine
Unter- stützungen. Wir hatten beim ärztlichen Dienst angefragt, ob es nicht
möglich wäre die Besprechungszeit an unsere Übergabezeit an zupassen. Dies ist
bisher nicht geschehen und somit werden während der Übergabe weiterhin
Patienten auf Grund diagnostischer Maßnahmen abgerufen. Wir baten ebenfalls die
Funktionsabteilungen die Patienten während dieser Zeit nicht zur Behandlung abzurufen.
Dies wird auch von dieser Seite weiterhin gemacht.
Unsere geplante Erstellung der
Arbeitsanweisung zum Thema Übergabe am Patientenbett konnte zum jetzigen
Zeitpunkt noch nicht erstellt werden.
Abschließend können wir also
feststellen, das die Übergabe am Patientenbett bei Mitarbeitern und Patienten
auf positive Resonanz stößt. Sie hat sich schnell in den Tagesablauf etabliert.
Anfängliche Bedenken und Probleme konnten bereits in diesem kurzen Zeitraum der
Erprobung beseitigt werden. Dies gibt uns Grund zur Annahmen das auch noch
nicht perfekte Dinge im laufe der Zeit perfekt werden. Wir werden die Übergabe
in dieser Form auch in Zukunft weiter praktizieren.